Leseprobe:
The Cat only grinned when she saw Alice. It looked good-natured, she thought: still it had very long claws and a great many teeth, so she felt that it ought to be treated with respect.
„Cheshire-Puss,“ she began, rather timidly, as she did not at all know whether it would like the name: however, it only grinned a little wider. „Come, it’s pleased so far,“ thought Alice, and she went on. „Would you tell me, please, which way I ought to go from here?“
„That depends a good deal on where you want to get to,“ said the Cat.
„I don’t much care where -“ said Alice.
„Then it doesn’t matter which way you go,“ said the Cat.
„- so long as I get somewhere,“ Alice added as an explanation.
„Oh, you’re sure to do that,“ said the Cat, „if you only walk long enough.“
Alice ist ein kleines wohlerzogenes Kind im England des 19. Jahrhunderts. Eines Tages als sie mit ihrer Schwester im Garten sitzt rennt ein merkwürdiges weißes Kaninchen vorbei, welches offensichtlich gerade zu spät zu einer Verabredung kommt. Alice folgt ihm in seinen Bau und erlebt eine wundersame Reise auf der sie die merkwürdigsten Gestalten trifft.
„Alice im Wunderland“ zählt wohl sicher zu den Klassikern der Kinderbücher und das nicht erst seitdem die grandiose Disney Verfilmung die Geschichte weltbekannt gemacht hat. Umso erstaunter war ich, daß in meinem Bekanntenkreis nur die wenigsten etwas mit „Alice im Wunderland“ anfangen konnten; dabei waren mir bestimmte Szenen aus dem Disney Film noch in lebhafter Erinnerung. Die verrückte Teeparty zum Beispiel habe ich schon auf 8 mm Film gesehen, bevor ich überhaupt lesen konnte. Unvergessen ist die Szene, in der der verrückte Hutmacher und der Märzhase eine Taschenuhr mit Marmelade, Butter und anderen merkwürdigen Zutaten versuchen zu reparieren und die Uhr am Ende Amok läuft und explodiert.
Zugegeben, die Disney-Verfilmung übertreibt im Vergleich zum Buch an manchen Stellen, hält sich aber sonst dicht am Original.
Im Vorwort der Ausgabe von „Dover Thrift Editions“ steht, dass „Alice im Wunderland“ das erste wirklich bedeutende Werk sein soll, was nur geschrieben wurde, um Kinder zu unterhalten. Dabei übersieht der Autor dieser Zeilen aber, daß auch das Fehlen einer Moral eine Moral sein kann. So versucht Alice im Wunderland den Leuten so zu begegnen, wie man es ihr beigebracht hat, kommt so jedoch in vielen Fällen nicht weiter. Alice muß lernen flexibel zu sein und auch manchmal etwas zu tun, was nicht mit ihrer guten Erziehung im Einklang steht. So gesehen ist ihre Reise durchs Wunderland eine wichtige Erkenntnis auf dem Weg ins Erwachsenenleben; man kann halt nicht alles nach Schema F abarbeiten.
Die Welt, die sich Lewis Carroll erspinnt ist so seltsam, wie es sonst nur ein Traum sein kann. Die Figuren sind richtig schräg und man ist richtig gespannt darauf das Wunderland gemeinsam mit Alice zu erforschen.
Das einzige was mir am Anfang des Buches gewaltig auf die Nerven fiel war, daß der Autor bestimmte Erklärungen zur Handlung oder zu Personen in Klammern gesetzt hat, statt sie irgendwie in den Text einzubauen, später läßt das glücklicherweise nach, doch anfangs stört es das Lesevergnügen ein wenig.
Dieses kleine Manko wird in der Dover Thrift Edition aber durch die zahlreichen wirklich gelungenen Zeichnungen mehr als ausgeglichen. Die Zeichnungen stammen vom Cartoonisten Sir John Tenniel.
Ich kann jedem Jugendlichen und jung gebliebenen Menschen nur empfehlen, sich von Alice’s Abenteuern im Wunderland faszinieren zu lassen.
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